Am Sonntag haben sich die Genthiner auf den Weg nach Wittenberg gemacht, um ihr siebtes Saisonspiel gegen die Red Devils Wernigerode auszutragen. Hier wollte man gegen extrem personalgeschwächte Gegner den dritten Saisonsieg einfahren und damit einen entscheidenden Schritt Richtung Play-offs gegen einen direkten Konkurrenten machen.
Das Spiel begann sehr träge und schleppte sich auf beiden Seiten so dahin. Aus dem Nichts schoss Wernigerode dann nach acht Minuten die 1:0 Führung und Genthin war wie gewohnt in Rückstand geraten. Diesen hat man dieses Mal gut und schnell weggesteckt und kam dann wenige Minuten später per direkt verwandelten Freistoß von Moritz Genzer zum Ausgleich. Dies war gleichbedeutend mit dem Pausenstand. In der Halbzeit analysierte Steffen Kalow, welcher durch leichte Verletzung zunächst pausierte.
Das zweite Drittel begann ähnlich wie das erste – wenig schnelle, direkte Kombinationen, viel Ballbesitz für Genthin, aber zu wenige Torchancen entstanden. Wernigerode nutzte in der Folge zwei Unaufmerksamkeiten der Genthiner und erhöhte überraschend auf 3:1. Der erneute Anschluss gelang durch ein Weitschusstor von Niels Lütge. Kurz vor der letzten Drittelpause kassierte man allerdings einen erneuten Treffer und beendete dann mit einem Stand von 4:2 das zweite Drittel. Anschließend stellte der SV Chemie um, sodass Steffen Kalow im letzten Drittel auch noch an der Partie teilnehmen konnte.
Zu Beginn des dritten Spielabschnittes war es erneut Wernigerode, welche den besseren Start erwischte und auf 5:2 erhöhten. In der Folge drehte Kapitän Johannes Tluste auf und erzielte in kurzer Zeit drei Tore und glich so für Chemie zum 5:5 aus. Genthin hatte in der Folge viele hochkarätige Chancen, die jedoch immer wieder vergeben wurden. Kurz vor Schluss erzielte Wernigerode wieder die knappe 6:5 Führung und zwang Genthin nun volles Risiko zu gehen – der Torhüter wurde durch einen sechsten Feldspieler ersetzt. Diese Maßnahme sollte sich bezahlt machen, denn eine Minute vor Schluss gelang der Ausgleich durch Martin Albrecht. Nun war jedem Genthiner der Siegeswille förmlich ins Gesicht geschrieben und es ergaben sich noch zwei Großchancen um in Führung zu gehen. Diese vielen vergebenen Torchancen rächen sich am Ende, denn vier Sekunden vor Schluss schoss Wernigerode den entscheidenden Treffer mit einem Schuss von der Mittellinie.
Alles in allem hat die Mannschaft des SV Chemie wieder ein gutes Spiel abgeliefert, aber schaffte es dennoch nicht Punkte nach Hause zu bringen. Sollte sich dies in den nächsten Spielen nicht ändern, wird der Weg in die Play-offs ein sehr schwerer. Es macht aber Hoffnung, dass das sehr junge Team unterm Strich schon große Fortschritte im taktischen Bereich gemacht hat. Allein es fehlt die Coolness in entscheidenden Situationen zuzuschlagen. Genthin reicht sich vor der Weihnachtspause auf dem vorletzten Tabellenplatz ein, ehe es am 30. Januar gegen Dessau zu bestehen gilt.