An diesem Sonntag, dem 16.12.2007, traf der SV Chemie Genthin auf die Erzrivalen aus Magdeburg. Nachdem man in den letztjährigen Play-Offs denkbar knapp im Penaltyschießen unterlag, wollte man sich diesmal revanchieren. Die Vorzeichen der Partie sahen jedoch etwas anders aus. Vor dem Spieltag standen die Spieler der WSG Reform – mit drei Siegen aus fünf Spielen – auf Rang fünf der Tabelle, wobei die Genthiner mit nur drei Punkten auf der Habenseite auf dem vorletzten Platz rangierten. Aufgrund dieser Vorraussetzungen konnte Genthin relativ befreit in die Partie gehen, Magdeburg hingegen benötigte jeden Punkt, um die Chancen auf die Zwischenrunde mit Berechtigung zur Qualifikation für die Play-Offs zu wahren. Doch noch vor Anpfiff der Partei erreicht eine Hiobsbotschaft aus Leipzig das Team um Kapitän Steffen Kalow. Sebastian Döring verletzte sich während der Bundesligapartie zwischen Berlin und den Mitteldeutschen Löwen an der Schulter. Damit fiel eine tragende Stütze im Aufbau der Genthiner aus, was einige taktische Änderungen nach sich ziehen sollte.
Nachdem das Spiel pünktlich um 15:30 Uhr freigegeben wurde, dauerte es nicht lange bis es an Fahrt aufnahm. Beide Seiten bemühten sich das Blatt in die Hand zu nehmen und das Spiel zu bestimmen. In der 8. Spielminute konnte Christoph Drohmann dann zur 1:0 Führung für die Genthiner einschießen. Das gesamte erste Drittel war es den Spieler von Chemie Genthin möglich mit den Magdeburgern mitzuhalten, waren ihnen ebenbürtig und kamen auch zu einigen Torchancen. Doch kurz vor Ende des Drittels glich Patrick Rohlmann die Partie für die „Reformer“ aus.
Im zweiten Drittel sollte es dann nur 2:09 Minuten dauern, bis die Elbestädter die Führung übernahmen. Marco Gipser konnte den Ball in einem hart umkämpften Zweikampf über die Genthiner Torlinie bringen. Aus der Führung heraus erhöhte Magdeburg den Druck merklich. Ein ruhiger, konzentrierter Spielaufbau seitens der Genthiner wurde im Keim erstickt. So wurden die Verteidiger bereits hinter dem eigenem Tor attackiert, teils sogar gedoppelt. Auch die Angreifer hatten Problem sich aus der Deckung zu lösen und anspielbar zu sein. Das Team aus der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts wurde immer mehr zu dem Spielbestimmenden. Chancen für die Mannschaft aus Genthin waren rar gesät. Die andere Seite hingegen vergab viele Möglichkeiten fahrlässig oder scheiterte an der sehr sicheren Verteidigung, wodurch weitere Treffer in diesem Drittel ausblieben.
Im letzten Drittel sollte sich das Bild kaum ändern. Genthin bemühte sich weiter um sicheres Passspiel und einen gut aufgebauten Angriff, was aber kaum möglich schien. Die Spieler der WSG versuchten hingegen mit Alleingängen oder weiten Pässen das Feld zu überbrücken, welche aber entweder von den Verteidigern oder dem Torhüter abgefangen werden konnten. In der 44. Spielminute sollte dann aber doch ein Solo von Erfolg gekrönt sein. Die 1:3 Führung war angesichts der Chancenverteilung zu diesem Zeitpunkt sicher verdient. Genthin zeigte sich jedoch kämpferisch und gab sich keineswegs geschlagen. Eine der wenigen guten Chancen wurde dann auch prompt von Max Bannach genutzt. Nur zwei Minuten später stellte dieser nach Assist von Eric Geue den 2:3 Anschluss her. Genthin versuchte zunehmend über schnelle Konter Chancen zu erarbeiten und die Verteidigung zu stärken. In der 52. Spielminute stellte Patrick Rohlmann aber den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Magdeburg schaffte es allerdings nicht, den Sieg durch eine der zahlreichen Möglichkeiten zu sichern. Und so wurde das Spiel durch den zweiten Treffer von Max Bannach in der 59. Spielminute noch einmal spannend. Nach einem Time-Out 43 Sekunden vor Ende der Partie wurde Torhüter Denny Sturm zu Gunsten eines sechsten Feldspielers ausgewechselt. Mit dieser Überzahl an Feldspielern konnte man sich gefährlich vor dem Tor des Gegners festsetzten und den Abschluss suchen. Der Mut blieb jedoch unbelohnt und so endete das Spiel mit einem verdienten Sieg für Magdeburg.
Trotz des Ergebnisses kann Genthin mit der gezeigten Leistung sehr zufrieden sein. Man zeigte sich als Einheit, die bis zum Schluss kämpfte und die wenigen Chancen effektiv nutzte. Die kommenden Herausforderungen werden sicher noch schwieriger zu lösen sein, was dem Team aber keine Angst machen braucht, wenn man an der gezeigten Leistung anknüpfen kann. Leider wird es durch die Niederlage nicht mehr für die erste Zwischenrunde reichen, es sollte aber das Ziel sein in der Abstiegsrunde den siebten Tabellenplatz zu erobern.
Aufstellung Genthin: Denny Sturm, Jacqueline Becker – Christin Stottmeister (0/0), Franziska Mietzsch (0/0), Steffen Kalow (0/0), Daniel Flister (0/0) – Eric Geue (0/1), Alexander Schwarzlose (0/0), Bianca Lucker (0/0), Christoph Drohmann (1/0), Tom Hartmann (0/0), Max Bannach (2/0)
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