Auch im ersten Spiel des neuen Jahres 2008 sollten die Spieler des SV Chemie Genthin punktlos bleiben. Ließ man mit einer sehr knappen 4:3 Niederlage im letzten Spiel aufhorchen, sah man sich nun einem deutlich stärkeren Gegner gegenüber. Der UHC Sparkasse Weißenfels II ist wohl zum engsten Kreis der Titelfavoriten in der Regionalliga Ost zuzählen und nach dem Sieg über Genthin auch neuer Tabellenführer. Die Genthiner gingen deutlich geschwächt in die Partie. Neben dem treffsicheren Christoph Drohmann, fehlte auch Schlüsselspieler Sebastian Döring, der an einer Schulterverletzung laboriert.
So versuchte man das Spiel zu Beginn aus einer sicheren Defensive anzugehen. Dies gelang auch sehr gut. Zwar kassierte man im ersten Drittel zwei Gegentreffer, was aber angesichts der offensivstarken Weißenfelser eine gute Leistung darstellte. Es schien der Hauch einer Chance für Chemie Genthin zu bestehen, zumal man auch selber mehrere gute Chancen hatte. Keine der Möglichkeiten wurde jedoch genutzt und so stellten sich die Spieler des SV wohl selbst ein Bein.
Im zweiten Drittel agierte dann nur noch der UHC, Genthin hatte kaum Spielanteile und musste sich auf das Verhindern von Gegentreffern beschränken. Der Zweiten Garde der „Bänker“ schien der Vorsprung wohl zu knapp und so erhöhten sie den Druck und das Tempo des Spiels merklich. Früh wurden die Genthiner Spieler angegriffen, gar gedoppelt und so an einem sicheren Spielaufbau gehindert. Nur selten kamen Angriffe des SV gezielt über die Mitte, eine wirkliche Torchance ergab sich daraus aber nicht. Unter diesen Umständen war es nur eine Frage der Zeit, bis sich Abwehrfehler einschlichen. Nachdem in der 28. Spielminute bereits der dritte Gegentreffer fiel, durfte sich fünf Minuten später Daniel Flister nach einem rüden Stockschlag zur Strafbank bewegen. Doch diese unfreiwillige Pause durfte er nicht lange genießen. Ein schneller Pass nach dem Freischlag und ein direkter Schuss ohne jegliche Gegenwehr, ließ die Unterzahl bereits nach zwei Sekunden enden. Sichtlich geschockt steigerte sich die Leistung Genthins dadurch aber nicht merklich. Zwar ließ Niels Lütge mit dem Treffer, zum mittlerweile 5:1 Anschluss jubeln, doch blieb das Tor auch die einzige Chance in diesem Drittel, was zumindest hier für die Effektivität des Angriffs sprach.
In der letzten Drittelpause schworen sich die Spieler noch einmal ein. Ein Punktgewinn für Genthin war beim bisherigen Spielverlauf an der Grenze zum Unmöglichen und doch wollte man sich nicht aufgeben sondern weiterkämpfen. Vor dem Beginn des letzten Spielabschnitts warf das Trainerduo Stottmeister/Mietzsch dann alles in die Waagschale und setze komplett auf Offensive um den mitgereisten Fans noch ein Wenig vom wahren Potential des Teams zuzeigen. Doch es sollte alles nichts helfen. Eric Geues weiterem Treffer für die „Orangen“ standen sieben weitere Gegentore gegenüber. Zwar konnte Max Bannach den Lochball ebenfalls über die Weißenfelser Torlinie befördern, doch wurde das Tor nicht anerkannt, da es vorher zu einem Zusammenprall zwischen Niels Lütge und dem gegnerischen Torhüter kam.
Am Ende stand eine deutliche und gerechte Niederlage zubuche. Vor allem viele individuelle Fehler, sowie Missverständnisse in der Abstimmung zwischen Angriff und Verteidigung führten zu vielen unnötigen Gegentreffern. So sah eine eigentlich sichere Abwehr am Ende teilweise sehr schlecht aus, da das gesamte Team dem Tempo und Druck des Gegners nicht gewachsen schien. Am Ende der Saison kann es nur noch um Schadenbegrenzung gehen. Mit einem guten Spiel gegen den SV Rotta im letzten regulären Saisonspiel könnte das Team um Kapitän Kalow dieses schwache Spiel schnell vergessen machen.
Aufstellung Genthin: Denny Sturm – Christin Stottmeister (0/0), Franziska Mietzsch (0/1), Steffen Kalow (0/0), Daniel Flister (0/0) – Bianca Lucker (0/0), Alexander Schwarzlose (0/0), Niels Lütge (1/0), Eric Geue (1/0), Max Bannach (0/1), Tom Hartmann (0/0)
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