Mit viel Selbstvertrauen und Rückenwind aus dem Pokalsieg in der 2. Runde reiste die Mannschaft um Kapitän Steffen Kalow an diesem Wochenende nach Magdeburg. Dortiger Gegner war der SV Rotta, der als Tabellensechster durchaus als schlagbar zu erachten war, zumal man auf den fast kompletten Mannschaftskader zurückgreifen konnte. Einzig Franziska Mietzsch konnte nicht für Genthin auflaufen, da sie ihre Qualitäten als Teil der deutschen Auswahl der Damen in Polen unter Beweis stellte.
Als die Unparteischen das Spiel dann freigaben, zeigte sich zunächst eine sehr ausgeglichene Partie. Beide Mannschaften bauten ruhig und konzentriert ihr Angriffspiel auf, verteidigten aber ebenso gut. So dauerte es bis zur 17. Spielminute ehe das erste Tor viel. Einen schnellen Konter versenkte das Team aus Rotta im Genthiner Kasten, nachdem im Vorfeld schon einige gute Chancen durch eine sichere Abwehrleistung des SV Chemie zunichte gemacht werden konnten. Mit diesem knappen Rückstand ging es dann in die erste Pause. Die gezeigte Leistung war mehr als passabel, allein das Tore schießen gelang nicht. Da man allerdings noch zwei Drittel zu spielen hatte, stellte dies keine unlösbare Aufgabe dar.
Das zweite Drittel ließ sich ähnlich an wie das erste. Beide Seiten hatten den Raum, um ein eigenständiges Angriffsspiel aufzubauen. Dieser Raum sollte für Genthin, wenn auch unfreiwillig, in der 23. Minute größer werden. Nachdem ein guter Konter von Chemie nur durch ein unerlaubtes Handspiel verhindert werden konnte, hieß es zwei Minuten Unterzahl für Rotta. Das Genthiner Überzahlspiel sah zwar gut aus, führte allerdings zu keinem zählbaren Erfolg. Immer wieder gelang es dem verteidigenden Team den Ball zu klären, gar vereinzelte eigene Angriffe zu starten. Der mitgereiste Anhang musste sich bis 29. Spielminute gedulden, ehe sie den Ausgleichstreffer bejubeln durften. Im zweiten Anlauf versenkte Sebastian Döring, nach einem Freischlag, den Ball in den Maschen des gegnerischen Tores. Das Spiel gestaltete sich mehr als offen zu diesem Zeitpunkt. Zwar hatten die Spieler des SV Rotta mehr und bessere Torchancen, aber wirklich überlegen wirkte ihr Spiel nicht. Immer wieder schienen die Genthiner ihr eigenes Tor zugemauert zu haben. Bis knapp eine Minute vor Ende des zweiten Drittels doch ein Ball den Weg hinter die Torlinie fand.
Damit gingen die „Orangenen“ wieder mit einem Rückstand in die Pause. Eine kleine Umstellung sollte dann noch vor dem letzten Drittel erfolgen. Mit Alexander Schwarzlose kam ein frischer Spieler aufs Feld, welcher den einen oder anderen Impuls nach Vorne bringen sollte, um so das Angriffspiel der zweiten Reihe zu bereichern.
Nachdem Eric Geue dann in der 46. Spielminute der erneute Ausgleich gelang, hielt es keinen im Genthiner „Fanblock“ auf den Sitzen. Lautstark wurden der Treffer und vor allem dessen Schütze gefeiert. Doch die Freude wehrte nicht lang. Knapp zehn Sekunden später war der alte Abstand wieder hergestellt und keine zwei Minuten später gar um einen Treffer erhöht. Im sicher anschließenden Timeout der Genthiner wurde deutlich, dass man nun alles nach Vorne werfen musste, um noch eine Chance zu haben. Von den Fans zusätzlich angepeitscht versuchte Genthin alles, leider ergaben sich dadurch auch all zu oft Kontermöglichkeiten für Rotta. Zudem war es den Spielern vom Elbe – Havel – Kanal nicht möglich eine weitere Überzahl, nach unkorrektem Abstand zu nutzen. Diese ausgelassenen Möglichkeiten rächten sich dann spätestens in Spielminute 58. Nach einem Querpass durch den Slot, konnte Rotta ungestört abschließen und auf 5:2 erhöhen. Die zweiminütige Strafe für Niels Lütge acht Sekunden vor Spielende wirkte sich nicht mehr auf das Spiel aus und so blieb es beim Stand von 5:2 aus Sicht von Rotta.
Sicher war der Sieg für den SV Rotta verdient, sie waren spielbestimmend und hatten wesentlich mehr und bessere Chancen als Genthin. Eine erneut sehr gut agierende Hintermannschaft und das Defensivspiel allgemein verhinderte eine höhere Niederlage. Allerdings hatten auch die Spieler von Genthin ihre Chancen und hätten das Spiel drehen können, hätten sie die eine oder andere Möglichkeit genutzt. Eine konsequente, allerdings sehr durchwachsende Schiedsrichterleistung verlieh dem Spiel dazu eine unnötige Härte. Zwar reiste man erneut ohne Punkte in der Tasche aus der Landeshauptstadt ab, die gezeigte Leistung lässt aber durchaus auf gute Chancen im DUB – Pokal und den Platzierungsspielen der Liga hoffen.
Aufstellung Genthin: Denny Sturm – Christoph Drohmann (0/0), Steffen Kalow (0/0), Daniel Flister (0/0), Christin Stottmeister (0/0) – Phillip Friesecke (0/0), Alexander Schwarzlose (0/0), Niels Lütge (0/0), Eric Geue (1/0), Max Bannach (0/0), Tom Hartmann (0/0), Sebastian Döring (1/0), Bianca Lucker (0/0)
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