Es geht auf die Sommerferien zu und das heißt wieder einmal, dass eine Saison beendet ist, in der so allerhand passierte. Nach der durchaus erfolgreichen letzten Saison mit den Play-Offs als Abschluss, nahm man sich natürlich auch in dieser so einiges vor. Unter anderem wurde erstmals für vier Spielbetriebe gemeldet – in der U11, der U15, der Regionalliga Kleinfeld und natürlich zum vierten Mal in der Regionalliga Großfeld.
Nachdem die U11 im Vorjahr mit Hilfe der Grundschule Mitte aufgebaut wurde, engagierte sich nun Tom Hartmann als Trainer bei den Jüngsten. Es war früh festgelegt worden, dass man den Kindern in diesem Jahr Punktspiele ermöglichen möchte. Zum Einen sollten sie damit mehr Spaß am Spiel bekommen, aber auch die Möglichkeit haben, sich mit anderen zu messen und dadurch kontinuierlich weiterentwickeln zu können. Also wurden noch schnell Trikots bedruckt und los ging es – und das besser als erwartet: gleich im ersten Spiel gegen Weißenfels II gelang der erste Sieg (4:3). Danach allerdings war es vorbei mit der Herrlichkeit und es folgte Niederlage auf Niederlage. Die Mannschaft ließ sich jedoch nicht entmutigen und kämpfte immer weiter. Vor dem letzten Spieltag gab es dann endlich auch die heiß ersehnten neuen Schläger, mit denen es sich nun viel besser spielte. Das machte sich am Spieltag dann auch gleich bemerkbar, denn es konnte prompt der zweite Sieg eingefahren werden. Diese weiteren Punkte waren wichtig, denn so konnte sich die Mannschaft am Ende auf den vorletzten Tabellenplatz retten, was im Vorfeld von keinem erwartet worden wäre – demzufolge zufrieden zeigte sich Trainer Tom Hartmann über die Kleinen. Jetzt gilt es bis zum Schuljahresende den Kader weiter auszubauen, denn ein paar Spieler aus der Mannschaft dürfen nächste Saison altersbedingt nicht mehr U11 spielen und rücken in die U15 auf. Außerdem werden sich zukünftig Jacqueline Becker und Max Bannach langsam in die Mannschaft einarbeiten, da sie Tom Hartmann als Trainer zur neuen Saison ablösen werden.
Die letztjährige U13, die unter anderem an den deutschen Meisterschaften in Schriesheim teilgenommen hatte, stieg geschlossen in die U15 auf. Hier würde man nun mit einer der jüngsten Mannschaften in der Liga stellen, wollte aber gerade durch die Erfahrungen bei den deutschen Meisterschaften diesen Nachteil etwas kaschieren. Doch es lief alles andere als erwartet, denn die Mannschaft zeigte nicht den nötigen Ehrgeiz in dieser Saison etwas erreichen zu wollen. Startete man noch recht hoffnungsvoll mit zwei knappen Niederlage und einem Sieg in die Saison, machte sich danach immer mehr die offensichtlich zu lockere Einstellung bemerkbar. Das Team um Trainer Steffen Kalow verlor Spiele gegen schwache Gegner und gab dabei sogar sichere Führungen wie ein 8:1 noch aus der Hand. Gerade wenn der Trainer nicht anwesend war, versuchten einige Spieler sich selber zu profilieren und vergaßen dabei, dass Unihockey doch eine Mannschaftssportart ist. Zeitweise konnte sich die Mannschaft aber doch noch zusammenreißen und damit immerhin noch drei weitere Siege aus fünfzehn Spielen einfahren, was sie letztlich auf den achten Tabellenplatz am Saisonende brachte. Trotzdem war die Leistung alles andere als zufriedenstellend und es taten sich unter Saison doch diverse Probleme innerhalb der Mannschaft auf. Dabei trifft den Trainer sicherlich kaum Schuld, denn er ließ sich trotz seines Studiums in Magdeburg fast immer in Genthin beim Training sehen. In der nächsten Saison muss die Mannschaft lernen Charakter zu zeigen und die zeitweise Abwesenheit vom Trainer nicht immer auszunutzen.
Erstmals nach drei Jahren entschied man sich in der Saison auch wieder in der Regionalliga Herren Kleinfeld zu starten. Ursprünglich als Spielgemeinschaft mit dem langjährigen Weggefährten Magdeburg gedacht, wollte man vor allem den Spielern, die es aus diversen Gründen nicht in das Großfeldteam geschafft haben, die Möglichkeit geben, im Spielbetrieb aktiv zu werden und damit wichtige Erfahrung für anstehende Aufgaben zu sammeln. Magdeburg war jedoch aufgrund eines eigenen Teams an einer Spielgemeinschaft nicht interessiert, was nun bedeutete die Mannschaft alleine zu stellen. Es wurde jeglicher Druck von der Mannschaft genommen, indem man ihnen bewusst kein bestimmtes Saisonziel vorgab. Die Ergebnisse sprechen dann auch für sich, hagelte es doch gleich im ersten Spiel ausgerechnet gegen Magdeburg eine deftige Niederlage (5:18). Auch die weiteren Spiele waren nicht wirklich ertragreich – im Gegenteil: in nahezu jedem Spiel musste Torhüterin Jacqueline Becker eine zweistellige Anzahl von Gegentoren hinnehmen. Doch manchmal zählen die kleinen Erfolge – so zum Beispiel das alle Neulinge, wie Pia Haub und Jeremy Kosmehl, mit Vorlagen oder Toren punkteten. Da der Kader recht dünn besetzt war, wurde er bei ein paar Spielen mit Spielern vom Großfeldteam unterstützt. Daraus resultierte auch der einzige Sieg der Saison gegen Hohenmölsen. Schlussendlich landete das Team zwar auf dem letzten Platz, war aber keineswegs enttäuscht über das Abschneiden.
In der Mannschaft der Regionalliga Herren Großfeld hatte sich im Vergleich zur letzten Saison auch einiges geändert. Nach dem Weggang von Trainer Sebastian Döring, der nur noch sporadisch als Spieler zur Verfügung stand, übernahmen die Nachwuchsnationalspielerinnen Christin Stottmeister und Franziska Mietzsch das Training. Neuer Kapitän wurde Steffen Kalow, der bereits über Erfahrung diesbezüglich aus früheren Jahren verfügt. Außerdem kamen Jacqueline Becker als zweite Torhüterin und Eric Geue als Stürmer zur Mannschaft zurück, nachdem sie ein Jahr in Amerika verbrachten. Die Sommerferien endeten in dieser Saison sehr spät, was dem Team nur knapp vier Wochen Zeit zur Vorbereitung ließ. Dies machte sich am ersten Spieltag bemerkbar, denn gegen den CFC Leipzig II hatte man ziemlich Mühe und musste sich am Ende mit 2:7 geschlagen geben. Zu allem Überfluss folgten weitere vier Spiele an den nächsten Wochenenden, so dass kaum an den Schwächen gearbeitet werden konnte. Gegen Chemnitz und Halle sah man ebenfalls schlecht aus und verlor gegen Harzgerode nach langer Führung auch noch. Lediglich gegen die Spaßtruppe von Partisan Connewitz war das Team klar erfolgreich. Somit standen nach den ersten fünf Spielen nur drei Punkte zu Buche und das vorher angestrebte Ziel Meisterrunde schien kaum noch möglich. Im folgenden suchte man zusammen nach den Ursachen für die Misere und nahm sich vor, die Verteidigung zu verstärken. Im Spiel gegen Magdeburg waren erste Erfolge sichtbar, auch wenn die Mannschaft wieder knapp mit 3:4 verlor. Gegen Weißenfels II und Rotta gab es dann aber wieder nichts zu holen und man landete nach der Vorrunde auf einem enttäuschenden vorletzten Platz. In der anschließenden Platzierungsrunde um die Plätze sieben bis neun gegen den USV Halle II, SSC Leipzig III und Partisan Connewitz war eine disziplinierte Spielweise vorgegeben um damit den ein oder anderen Punkt noch zu ergattern. Dies gelang gleich auf Anhieb recht entspannt gegen Connewitz und danach kämpferisch gegen Halle, deren Vorsprung man immer wieder egalisierte, ehe Kapitän Steffen Kalow elf Sekunden vor Ende den Siegtreffer erzielte. Das folgende, und damit letzte Spiel der Saison, gegen Leipzig ging allerdings wieder verloren. An der Platzierung änderten die beiden gewonnenen Spiele aber auch nichts, da die Punkte aus der Vorrunde übernommen wurden und Leipzig, sowie Halle zu viel Vorsprung hatten. Letztlich hat das Team die geforderten Leistungen und auch das Saisonziel nicht erreichen können. Dies lag zum einen wahrscheinlich am mangelnden Trainingseinsatz, als auch in der Neustrukturierung des Teams von Trainer bis hin zum Kapitän, was einige Zeit benötigte bis sich alles gefunden hatte. Somit sollte sie nicht als wertlos abgestraft werden, sondern eher als sehr lehrreich.
Es gab aber auch einige Lichtblicke während der Saison. Dazu gehört zweifelsohne die Teilnahme am erstmals ausgerichteten DUB-Pokal. Die erste Runde noch schadlos mit einem Freilos überstanden, wartete in der zweiten Runde der Ligakonkurrent aus Harzgerode, später immerhin Meister der Regionalliga Herren Großfeld. Jedoch schienen die Harzgeröder unsere Mannschaft etwas unterschätzt zu haben, denn sie lagen nach zehn Minuten bereits mit 0:3 im Rückstand. Unsere Mannschaft setzte die Abwehrarbeit konsequent fort und so kam der Gegner kaum gefährlich vor das Tor von Torhüter Denny Sturm. Hinzu kam, dass die diversen Konter ihr Ziel fanden und am Ende ein 9:7 für uns Genthiner zu Buche stand. Gespannt fiberte man der Auslosung für das Achtelfinalspiel entgegen. Der Gegner vom TSV Neuwittenbek in der Nähe von Kiel war bisher gänzlich unbekannt, sollte aber nicht unterschätzt werden. Kurzfristig wollten wir auch unser Heimrecht nutzen und wieder ein Großfeldspiel in Genthin stattfinden lassen. Es hatten sich auch recht viele Zuschauer eingefunden als das Spiel begann und Niels Lütge unter viel Jubel nach sieben Minuten zum 1:0 einnetzte. Neuwittenbek glich im zweiten Drittel aus, so dass die Entscheidung im letzten Drittel herbeigeführt werden musste. Dort ließen bei uns jedoch die Kräfte nach, man haderte des Öfteren mit dem Schiedsrichterpaar und bekam so noch sechs Tore eingeschenkt. Mit dem 2:7 Endstand verabschiedete man sich vom Publikum und dem Wettbewerb.
Auf jeden Fall besonders erwähnenswert ist auch, dass das Genthiner Unihockey das erste Mal eine Nationalspielerin stellen durfte. Ursprünglich mit Christin Stottmeister zusammen, die allerdings wegen einer schwerwiegenden Verletzung zurückziehen musste, durfte sich Franziska Mietzsch mit den besten U19 Spielerinnen Deutschlands messen. Die Mannschaft traf sich bei einigen Trainingslagern und Vorbereitungsturnieren in Polen und Österreich, ehe sie im Mai auf die U19 Weltmeisterschaft der Damen in Polen zusteuerte. Franziska war ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft und wuchs beständig zu einer Führungsspielerin heran. Trotzdem konnte sie den Abstieg des Teams in die B-Division leider auch nicht verhindern, zeigte aber zweifelsfrei mit die besten Leistungen der Mannschaft während des Turniers. Das war das letzte große Event vor der nun bevorstehenden Sommerpause, die jeder zum Abschalten und Erholen nutzen kann. Auf ein Neues in der kommenden Saison 2008/2009!