Mit nicht einmal zwei kompletten Reihen trat der SV Chemie Genthin am vergangenen Sonntag zu seinem ersten Saisonspiel an. Im Zeitrundenspiel um den DUB-Pokal ging es gegen die Scapegoats aus Quedlinburg. Gegen den Zweitligaabsteiger ging man, nicht zuletzt durch die enge Personalbesetzung, als Underdog ins Spiel. So erhielten aber auch Nachwuchsspieler wie Martin Albricht und Leonhard Stottmeister die Chance in den Kader zu rücken.
Das erste Drittel begann recht Verhalten. Beide Mannschaften tasteten sich sachte nach vorne, ohne Lücken in der Abwehr zu entblößen. Zwar hatten die Genthiner einige sehr gute Torchancen, nutzten diese aber nicht. Anders die Harzer. In der 12. Spielminute konnten sie vor heimischer Kulisse in Führung gehen. Mit dem 1:0 ging es dann auch in die erste Drittelpause. Trotz des Rückstandes konnte man zufrieden sein mit der Leistung, nur musste man nun auch selber die zahlreichen Chancen nutzen.
Im Mittelabschnitt kam dann aber ein unerwarteter Einbruch. Nach 35 Minuten stand es plötzlich 4:0 für die Hausherren. Zwar konnte Christoph Drohmann in der 36. Spielminute verkürzen, doch nur 25 Sekunden später stellten die „Sündenböcke“ aus Quedlinburg den alten Vorsprung wieder her.
Doch geschlagen waren die Genthiner noch lange nicht. Mit dem zweiten Treffer Christoph Drohmanns, knapp zwei Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels, sollte eine wahnsinnige Aufholjagd gestartet werden.
So gingen die Genthiner im letzten Spielabschnitt auch deutlich engagierter zur Sache. Weniger als eine Minute nach Wiederanpfiff war es Kapitän Eric Geue der die Mannschaft weiter antrieb und auf 3:5 verkürzte. Mit seinem nächsten Treffer in der 47. Spielminute war das Spiel wieder gänzlich offen. Es schien als hätten die Gastgeber sich zu sicher gefühlt und auf Ergebnis gespielt.
In den letzten Minuten schalteten die Genthiner dann noch einen Gang höher und erspielten sich Chance um Chance. Schließlich war es Steffen Kalow der die Genthiner zweieinhalb Minuten vor dem Ende erlöste und die Verlängerung erzwang.
In der zehnminütigen Verlängerung hieß es Alles oder Nichts, denn der nächste Treffer sollte das Spiel entscheiden. Leider sollte das Glück die Mannschaft des SV Chemie ausgerechnet jetzt verlassen. Die unzähligen, ungenutzten Chancen rächten sich nur drei Minuten vor dem Ende der Verlängerung. Die Quedlinburger konnten unbedrängt aus dem Slot zum 6:5 einschießen und in das Achtelfinale vorstoßen.
Zwar war den Spieler die Enttäuschung deutlich anzusehen, doch objektiv betrachtet überwog das Positive doch deutlich.
Es zeigten sich zwar deutliche Abstimmungsprobleme zwischen Abwehr und Angriff, doch diese Probleme dürften auf die geringe Vorbereitungszeit zurückzuführen sein. Vor allem das Engagement des gesamten Teams ist zu betonen, wie auch die Leistung der Nachwuchsspieler. Besonders Martin Albricht zeigte, dass er durchaus in der Lage ist die Mannschaft zu verstärken. Ebenso zeigte Jacqueline Becker eine starke Leistung und das sie der ersten Saison als Nummer eins im Genthiner Tor mehr als nur gewachsen sein sollte.
So bleibt zu hoffen, dass mit allen Stammkräften doch Einiges in der Liga möglich ist.
Aufstellung Genthin:
Jacqueline Becker (0/0) – Franziska Mietzsch (0/0), Steffen Kalow (1/0), Daniel Flister (0/0) – Bianca Lucker (0/0), Eric Geue (2/0), Martin Albricht (0/0), Leonard Stottmeister (0/0), Christoph Drohmann (2/0), DennySturm (0/0)